Fußbodenheizung und Holzfußboden

Interview mit einem Dielenhersteller

Zum Thema Holz in Kombination mit Fußbodenheizung existieren oft starke Vorbehalte und unfachliche Aussagen von verschiedenen Seiten in der Bevölkerung, im Internet, der Holzbranche usw.
Hierbei wird im Kern zum einen Holz als „Dämmstoff“ bezeichnet und zum anderen soll es zu stark auf Fußbodenheizungen schwinden.
Dabei wird es sicherlich auch negative Erscheinungen im Einbau von Holz und Fußbodenheizungen geben, aus denen diese Auffassungen resultieren. Diese gemachten Erfahrungen sind aber nur scheinbare, denn sie beinhalten falsche Voraussetzungen.

 

Holzfußboden

Holz (Wärmeleitfähigkeit ca. 0,16 W/mK) ist natürlich nicht so gut wärmeleitend wie ein Fliesenbelag (Wärmeleitfähigkeit ca. 1 W/mK ), aber auch kein Dämmstoff (Wärmeleitfähigkeit ca. 0,03-0,035 W/mK ).

In einem realen Haus fällt in der Regel ein kleineres Bad mit Fußbodenheizung und Fliesen energetisch ungünstiger hinsichtlich niedriger Vorlauftemperatur aus, als ein größeres Wohnzimmer mit Fußbodenheizung und Dielen.
Deswegen sollte oder muss teilweise im Bad eine zusätzliche Heizung (z.B. Handtuchtrockner oder Wandheizung) eingeplant werden.

 

Vorlauftemperatur

Normalerweise werden pro Gebäude die Fußbodenheizungsflächen mit nur einer Vorlauftemperatur betrieben. Diese wäre dann auf das Bad orientiert und nicht auf das Wohnzimmer mit dem schlechter wärmeleitenden Belag.
Der Grund für die ungünstigen Verhältnisse im Bad ergibt sich aus der höheren Raumtemperatur von 24°C (Wohnzimmer 20°C) und die damit verbundene Wärmeabgabe durch die Innenwände in die benachbarten Räume.
Hinzu kommt ein erhöhter Lüftungswärmebedarf. Das Bad hat meist eine geringere prozentuale Fußbodenheizfläche gegenüber den Seitenflächen, wobei durch Einbauten weitere Fläche reduziert wird.

Als Fazit bleibt, dass man aus energetischer Sicht bei einer Fußbodenheizung nicht im gesamten Haus Fliesenbeläge haben muss, sondern verschiedene Beläge, auch Dielen, erst recht in großen Zimmern wählen kann.

 

Oberflächentemperatur und Luftfeuchtigkeit

Um das Schwinden von Holz zu begrenzen oder zu vermeiden, werden von verschiedenen Fachleuten maximale Oberflächentemperaturen von z.B. 26°C empfohlen. Die reine Wärmedehnung des Holzes ist vernachlässigbar. Der Betrag ist außerdem positiv und liegt theoretisch im relevanten Bereich bei etwa 0,03 mm.

Entscheidend ist das Arbeiten des Holzes mit der Luftfeuchtigkeit und dem zugehörigen Gleichgewicht zur Holzfeuchte.

Die einzelne Temperaturangabe zum Holz ist nicht aussagekräftig genug. So gibt es unzählige Altbauten mit Ofen und Heizkörperheizungen mit Dielungsoberflächentemperaturen von 18-20°C im Winter und großen Fugen zwischen den Dielenbrettern bei allerdings vergleichsweise trockener Raumluft.

Andererseits existieren tadellose Dielenoberflächen ohne sichtbare Fugen über unseren Fußbodenheizflächen, wo im Sommer durch Sonneneinstrahlung (also ohne Heizung) insbesondere vor Fenstern Oberflächentemperaturen von ca. 45°C entstehen.
Natürlich muss das Holz beim Einbau trocken (Holzfeuchte ca. 8%) sein und die Luftfeuchtigkeitswerte sollten 55% nicht übersteigen. Auch gibt es gewisse Holzspezifika, wie Art, Breite, Zuschnitt usw.

Für den extrem verunsicherten, keine Toleranz zulassenden Bauherren ist verleimtes oder Dreischichtholz eine Alternative, da hier nur noch ein geringer Feuchtigkeitsausgleich mit der Umgebung stattfindet.

Zudem schafft der hohe Strahlungsanteil ein mildes Raumklima und günstige Luftfeuchtigkeitswerte.
Wie oben erwähnt, werden die Holzbeläge durch Temperaturerhöhung oft im Sommer ohne Heizung beansprucht.

 

Erfahrung aus der Praxis

Unsere Erfahrungen aus der Praxis zeigen kein erhöhtes Schwinden von Holzbelägen mit einer Ripal®-Fußbodenheizung. So werden an Eichenholzmassivdielen meist keinerlei sichtbaren Fugen (kleiner Rasierklingenstärke) festgestellt.

Der klassische Aufbau ist hierbei die Befestigung der Dielen auf Lagerhölzern. Früher von oben genagelt, heute, aus optischen Gründen, verdeckt geschraubt in die Brettfeder.

Der Aufbau hat neben der verbesserten Festigkeit auch bauphysikalische und holztechnische Vorteile gegenüber einer Verklebung. So lässt er diffusionsoffen einen besseren Luftfeuchtigkeitsausgleich zwischen Heizebene und Umgebung zu. Dies trägt nach unseren Erfahrungen dazu bei, dass in der Praxis ein geringeres Schwinden der Dielung zu verzeichnen ist, als die theoretischen Berechnungen über die Holzfeuchte ergeben haben.

Überzeugen Sie sich von unseren Referenzen.

Fazit:

Das Funktioniert!